Kultur

Sudetendeutsche Kultur

Sudetendeutsche Kultur

Den meisten Sudetendeutschen war bei ihrer Vertreibung materiell nicht mehr geblieben als die sprichwörtlichen „30 Kilo Gepäck“ – ein paar Erinnerungsgegenstände, Papiere zum Nachweis ihrer Identität und einige Wäsche- und Kleidungsstücke. Doch ihre Fähigkeiten – wie zum Beispiel auch in kulturellen Belangen – hatten sie sich behalten.

Wie in den meisten europäischen Ländern, ist die sudetendeutsche Kultur genauso vielschichtig und vielfältig wie z. B. in Bereichen wie Volksmusik und Volkstanz, Trachten, Krippen, aber auch Alltagskultur, Zeitzeugen- und Kunstprojekte. Es werden sowohl eigene Projekte verwirklicht als auch Gruppen und Einzelpersonen in ihren Vorhaben beraten und unterstützt.

Sudetendeutsche Kultur

Die sudetendeutsche Heimatpflege veranstaltet Ausstellungen und Konzerte, Tagungen und Exkursionen und gibt Publikationen und Tonträger heraus. Auf der Internetseite der Sudetendeutschen Heimatpflegerin wird dazu einiges geboten.

Der Frauenarbeitskreis der SLÖ trifft sich beispielsweise jeden 1. und 3. Dienstag im Monat in den Räumlichkeiten der SLÖ im „Haus der Heimat“, um im geselligen Kreise vielerlei verschiedene Handarbeitstechniken zu praktizieren, darunter z. B. Klöppeln, Eierkratzen, Sticken, Tüllstickerei, etc.

Sudetendeutsches Dokumentationsarchiv

Das „Dokumentationsarchiv der Sudetendeutschen“ im Haus der Heimat, in der Steingasse 25, 1030 Wien, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unterlagen und Gegenstände über die Kultur und Geschichte der Sudetendeutschen zu sammeln und zu dokumentieren.

Das Dokumentationsarchiv befindet sich derzeit in der Aufbauphase, das heißt, alles Vorhandene zu sichten, zu ordnen und aufzuarbeiten. Mit der Aufnahme des vorhandenen Archivgutes wurde auf elektronischem Wege bereits begonnen.

Gesammelt werden Bücher, Heimatblätter und Zeitungen, Nachlässe, Aufsätze, Biographien, Parten, Familiengeschichten, Familiendokumente, Ortschroniken, Plakate, Filme, Videos, Dias, Bild – und Fotomaterial zu Personen und Ortschaften sowie Sammlungen über die sudetendeutschen Gebiete.

Sie sind herzlich dazu aufgerufen, derartige Sammelobjekte – von denen Sie sich trennen können bzw. wollen – unserer Sammlung zu stiften. Bitte informieren Sie auch Ihre Angehörigen und Bekannten über diese Möglichkeit, Unwiederbringliches für die Zukunft zu erhalten.

Kontakt:

Direkt über die Kontaktmöglichkeiten der SLÖ bzw. auch über das

VLÖ-Archiv im Haus der Heimat

Steingasse 25, 1030 Wien
T: 01/7185905-50
E: sekretariat@vloe.at

Sudetendeutsches Dokumentationsarchiv

Genealogie / Familien-Geschichts-Forschung

Sowohl die Sudetendeutschen in Österreich, als auch die in verschiedenen anderen Ländern lebenden Sudetendeutschen bzw. deren Nachkommen, sind vermehrt auf der Suche nach ihren Wurzeln. Es gibt unzählige Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Familiengeschichtsforschung – direkt in Österreich und in den ehemaligen Ländern der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.

Wir möchten aus diesem Grunde nachstehend einen kleinen Überblick über verschiedene Internetportale geben, um Interessierten Hilfestellung bei ihren Recherchen zu ermöglichen.

Museen, Ausstellungen, Heimatstuben und Gedenkstätten

Einige Jahrzehnte sind seit der Flucht und Vertreibung der im Nordosten und Südosten Europas lebenden deutschen Altösterreicher vergangen. Die heimatlosen Menschen haben wieder Wurzeln geschlagen und sind zu einem wichtigen Bestandteil der Bevölkerung in Österreich und in den Ländern, in denen sie jetzt leben, geworden. Dennoch ist die Erinnerung an die „alte Heimat“ stets wachgeblieben – in Erzählungen, Liedern und nicht zuletzt in den Dingen des Alltages, die aus den ehemaligen Siedlungsgebieten mitgenommen wurden.

Um diese zu erhalten, zu pflegen und um sie anderen Menschen zugänglich zu machen, wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Heimatstuben aber auch größere Sammlungen und Museen gegründet. Jede dieser Ausstellungen, ob sie in einem kleinen Raum oder in einem großen Museumsgebäude untergebracht ist, beherbergt Kostbarkeiten und Raritäten. Das Leben der Sudetendeutschen in ihrer ehemaligen Heimat spiegelt sich in diesen Dingen wieder. Die Trachten erzählen von Kirchgang und Festlichkeiten, die Bilder und Hausmodelle vom Ortsbild, die landwirtschaftlichen und handwerklichen Geräte vom meist harten Arbeitsalltag, Möbel, Geschirr und andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs von Wohnsituationen und Lebensweisen.

Oftmals fanden nur die größeren Ausstellungen Eingang in die österreichischen Museumsführer, die kleineren waren zu wenig bekannt, um die ihnen gebührende Wertschätzung durch die Besucher zu erfahren. Mit diesen Informationen sollen auch die kleinen Heimatstuben und Gedenkstätten vermehrt beworben werden und Interessierte sollen sich mit einem Blick über Anzahl, Art und Bestand der in Österreich bestehenden sudetendeutschen Heimatstuben, Sammlungen, Museen und Gedenkstätten informieren können.

Patenschaften

Nachfolgend finden Sie eine Aufstellung von Patenschaften über sudetendeutsche Städte und Gemeinden sowie Sonderpatenschaften.

 

  • 1964: Stadt Klosterneuburg – Sudetendeutsche Landsmannschaft
  • 1972: Reingers im Waldviertel/NÖ – Neubistritz
  • 1978: Stadt Großharras/NÖ – Joslowitz (Znaim)
  • 1981: Stadt Wolkersdorf/NÖ – Mödritz (Brünn)
  • 1981: Stadt Laa an der Thaya/NÖ – Höflein an der Thaya (Znaim)
  • 1982: Stadt Freistadt/OÖ – Rosenberg an der Moldau (Kaplitz)
  • 1983: Stadt Weitra/NÖ – Gratzen (Kaplitz)
  • 1985: Stadt Bad Leonfelden/OÖ – Hohenfurth (Kaplitz)
  • 1987: Stadt Poysdorf/NÖ – Nikolsburg
  • 1988: Haslach an der Mühl/OÖ – Friedberg (Kaplitz)
  • 1988: Aigen/OÖ – Untermoldau (Krummau)
  • 1989: Markt Ulrichsberg/OÖ – Oberplan (Krummau)
  • 1989: Windhaag bei Freistadt/OÖ – Meinetschlag (Kaplitz)
Klosterneuburg - Patenstadt der Sudetendeutschen

Im Jahre 1964 übernahm Klosterneuburg als erste österreichische Stadt die Patenschaft über die sudetendeutsche Volksgruppe, um ihr symbolisch eine „neue Heimat“ zu geben.

Anlässlich der 40-jährigen Patenschaft am 4. September 2004 wurde die Patenschaft unter Bürgermeister Dr. Gottfried Schuh auf ganz Österreich erweitert.

Mit einem Empfang des Gemeinderates unter Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager mit Vertretern des Bundesverbandes der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich wurde am 14. September 2014 dieses Jubiläums gedacht und eine Ehrenurkunde an die Stadt Klosterneuburg von SLÖ-Bundesobmann Gerhard Zeihsel überreicht.

Auszug der Originalurkunde von 1964:

„Der Gemeinderat der alten Babenbergerstadt Klosterneuburg übernimmt aufgrund eines in seiner Festsitzung vom 4. September 1964 einstimmig gefaßten Beschlußes hiemit die Patenschaft über die sudetendeutschen Heimatvertriebenen des Landesverbandes Wien, Niederösterreich und Burgenland, der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich.

Diese Patenschaft will der in äußerster Not unseres gemeinsamen Vaterlandes erwachsenen Verbundenheit sichtbaren Ausdruck verleiten und den Vertriebenen symbolisch eine Brücke zur alten Heimat schlagen.

Sie soll aber zugleich den Sudetendeutschen, wie auch allen anderen Heimatvertriebenen das Bewußtsein geben, eine neue, aber doch uralte Heimat und das Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Geborgenseins wiedergefunden zu haben.“, heißt es in einer am 6. September 1964 verliehenen Urkunde, unterzeichnet von dem damaligen Bürgermeister Georg Tauchner.

SL-Kontaktbüro in Prag

Seit Jahrzehnten und insbesondere in letzter Zeit bemüht sich die Sudetendeutsche Landsmannschaft – als einzig legitimierte Vertretung der Heimatvertriebenen aus der Tschechischen Republik – in Deutschland und Österreich um die Annäherung ihrer bisher diametral entgegengesetzten Standpunkte bezüglich der Beurteilung der genoziden Vertreibung aller Deutschen ab Mai 1945 aus Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien.

Das einzige Rezept ist der Dialog, das Finden des Verständnisses für den „Anderen“, die Bereitschaft zur möglichen Beseitigung der Unrechtsfolgen. Und hierzu sind nicht nur die Staatsführungen, Politiker und Parteien aufgerufen, sondern die Wissenschaft, die Kirchengemeinschaften und insbesondere die Medien.

Peter Barton, Leiter des Kontaktbüros der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Prag, unterstützt Sie gerne bei Ihren Anfragen.

Kontakt:

Tomášská 21/14
118 01 Praha 1
TSCHECHISCHE REPUBLIK

T: +420 257 535 504
F: +420 257 535 214

E: info@sks-praha.com

SL Kontaktbüro in Prag