Historie
In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen einen Überblick über die Geschichte, vor allem aber auch über das furchtbare Schicksal der Sudetendeutschen in den Jahren 1945 bis 1947 geben. In diesem Zusammenhang weisen wir auf das umfangreiche und detaillierte Dokumentations- und Kartenmaterial hin, welches wir im Abschnitt Materialien für Sie zusammengestellt haben.
Ein geografischer und geschichtlicher Überblick
Wer sind die Sudetendeutschen?
Die Begriffe „Sudetendeutsche“ und „Sudetenland“ entstanden um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Man bezeichnet seit damals damit die Altösterreicher deutscher Muttersprache und deren Siedlungsgebiete innerhalb der sogenannten „Länder der Böhmischen Krone“, Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien, die seit 1526 Teil des Habsburgerreiches waren. Namensgebend war der Mittelgebirgszug der Sudeten, der sich zwischen Schlesien, Böhmen und Mähren erstreckt.
Abgesehen von einzelnen Sprachinseln wie Brünn, Iglau, Olmütz und anderen bewohnten die Sudetendeutschen ein geschlossenes Siedlungsgebiet.
Sudetenland - Gliederung
Die sudetendeutschen Heimatlandschaften gliedern sich in den Böhmerwald, das Egerland, das Erzgebirge-Saazerland, das Mittelgebirge, das Elbetal, das Polzen-Neisse-Niederland, das Riesengebirge, das Adlergebirge, den Altvater, das Kuhländchen, das Beskidenland, Südmähren und die Sprachinseln Schönhengstgau, Iglau, Brünn, Wischau und Olmütz. Österreichisch-Schlesien bestand aus Troppau, Teilen des Altvaters und des Kuhländchens. (Anm.: Nähere Informationen zu diesen Landschaften finden Sie hier in unserer digitalen Broschüre „Das Sudetenland im Überblick“; PDF-Datei mit 58 MB!)
Die ursprüngliche Heimat der Sudetendeutschen besteht aus landwirtschaftlich hochwertigen Gebieten und ehemals waldreichen Landstrichen; weiters aus industriell ertragreichen, ehemals wirtschaftlich sinnvoll genutzten Gegenden und Kulturlandschaften, die in Jahrhunderten auf- und ausgebaut wurden.
Vertreibung und Folgen
Durch die Vertreibung und ihre Folgen entstand dem Land, seiner Kultur und auch der Wirtschaft ein Schaden, der nur schwer wieder zu beheben sein wird. Ganze Landstriche haben ihre Struktur und ihr ehemaliges Gesicht verloren, über 1.400 Orte und Gemeinden existieren nicht mehr, weil die vertriebene Bevölkerung durch landfremde – und daher kein ausgeprägtes Heimatbewusstsein besitzende – Personen nicht ersetzt werden konnte.